Von der Marien-Kapelle zur Kirche Mariä Himmelfahrt in Wächtersbach
Seit der Reformation 1542 war Wächtersbach evangelisch, und es gab hier ca. 300 Jahre lang keine Katholiken. Erst 1838 wurden wieder einige katholische Christen registriert, und die Anzahl wuchs bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts ständig. Diese Gläubigen wurden von den Franziskaner-Patres des Klosters Salmünster seelsorgerisch betreut, besuchten aber meist den Gottesdienst in Aufenau.
Der aufkeimende Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus konnte u. a. durch großzügige Unterstützung des Fürstenhauses zu Ysenburg und Büdingen erfüllt werden, und am 1. Januar 1907 wurde die Marienkapelle in Wächtersbach geweiht. Die Seelsorge oblag weiterhin den Patres von Salmünster.
Nach dem Zweiten Weltkrieg vergrößerte sich durch die Heimatvertriebenen die Zahl der Katholiken beträchtlich, und im Jahre 1946 erhielt Wächtersbach mit Nikolaus Bauer den ersten katholischen Pfarrer nach der Reformation, der hier 40 Jahre segensreich wirkte und zum Ehrenbürger der Stadt ernannt wurde.
Die ursprüngliche Kapelle genügte nicht mehr den Raumanforderungen, so dass im Jahre 1951 eine Erweiterung erfolgte.
1960 wurde die Lokalkaplanei Schlierbach mit weiteren Gemeinden der Pfarrkuratie Wächtersbach angegliedert, welche 1963 zur selbstständigen Pfarrei Mariä Himmelfahrt erhoben wurde.
Durch die Entwicklung der Stadt Wächtersbach wuchs die Zahl der Katholiken erheblich. Die Kapelle konnte nicht mehr erweitert werden, und so musste sie der heutigen neuen Kirche weichen, die 1969 durch Bischof Adolf Bolte geweiht wurde.
1985 wurde durch Weihbischof Johannes Kapp ein Gemeindezentrum, das Nikolaus-Bauer-Haus, eingeweiht.
1986 übernahm Heribert Bräscher als Pfarrer die Kirchengemeinde Wächtersbach.
Zum 25-jährigen Bestehen der neuen Kirche 1994 weihte Weihbischof Kapp die Statue der Schutzmantel-Madonna auf dem Kirchenvorplatz.
Im Jahre 2006 erfolgte die Gründung des Pfarrverbundes St. Jakobus in Wächtersbach durch Weihbischof Karlheinz Diez.
Zu Beginn des Jahres 2007 konnte die katholische Pfarrgemeinde das 100-jährige Bestehen eines eigenen Gotteshauses feiern. Im Verlauf des von Bischof Heinz Josef Algermissen zelebrierten Festgottesdienstes wurde als Höhepunkt die neue Marien-Orgel geweiht.
2008 trat Pfarrer Bräscher in den Ruhestand. Seitdem wird die Gemeinde von Pfarrer Rainer Heller geleitet.