Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Wächtersbach

 

Filialkirche Herz Jesu Schlierbach

 

Nikolaus-Bauer-Haus Wächtersbach


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30.11.2019 Einweihung Kirchplatz und Vordach sowie das tlw. reparierte Dach!

Segen für einen Ort der Begegnung

Katholische Kirchengemeinde Wächtersbach weiht Kirchenvorplatz und Kirchenvordach ein / Gedenken Weihetag der Pfarrkirche vor 50 Jahren

 

WÄCHTERSBACH (pm). Die katholische Kirchengemeinde Mariae Himmelfahrt in Wächtersbach hat am Vorabend zum ersten Advent nicht nur den Beginn der Vorbereitungszeit auf Weihnachten und des neuen Kirchenjahres gefeiert. Den feierlichen Gottesdienstes und einen anschließenden Empfang nahmen die Katholiken auch zum Anlass, um an den Weihetag ihrer Pfarrkirche am 30. November vor 50 Jahren zu erinnern und ihren neuen Kirchenvorplatz sowie das Kirchenvordach einzuweihen. Das berichtet die Kirchengemeinde in einer Pressemitteilung.

In seiner Festpredigt blickte Pfarrer Rainer Heller auf die Bauzeit der Kirche zurück. Die Pläne für diese hatte der Steinauer Architekt Josef Kühnel im April 1966 entworfen. Gut eineinhalb Jahre später, im September 1967, sprach der Rat der Diözese Fulda diesen die baukünstlerische Genehmigung zu, bevor im Oktober 1968 der Grundstein zu dem zeltförmigen Bau gelegt wurde, der in seiner Architektur das Motiv des wandernden Gottesvolkes aufgreift. Am 30. November 1969 – es war der erste Adventssonntag – weihte der damalige Bischof von Fulda, Adolf Bolte, das Gotteshaus in der Friedrich-Wilhelm-Straße. Pfarrer Heller zitierte seinen Vor-Vorgänger Nikolaus Bauer aus der Festschrift zur Einweihung der Kirche und erinnerte daran, dass der Vorgängerbau aus dem Jahr 1906 zu klein geworden und für die seelsorgerischen Bedürfnisse nicht mehr ausreichend gewesen war. Den Bau selbst betreute wegen der schweren Krankheit von Pfarrer Bauer seinerzeit Kaplan Winfried Reith, der wie mehrere ehemalige Kapläne im August zum Pfarrfest nach Wächtersbach gekommen war, um der 50-jährigen Kirchweihe während des Pfarrfestes zu gedenken, das stets um den Patroziniumstag Mariae-Himmelfahrt (15. August) gefeiert wird.

Der Kirchbau sollte aber nicht das letzte große Bauprojekt der Kirchengemeinde gewesen sein. So wurden jetzt auch der Kirchenvorplatz mit neuem Belag und Beleuchtungskonzept sowie das Kirchenvordach – eine zweigiebelige Stahl-Glas-Konstruktion – geweiht. Beide Vorhaben standen schon länger auf der Agenda mussten jedoch zunächst wegen dringenderer Projekte verschoben werden. So erhielt die Kirche, vor der seit 1994 eine Skulptur der Schutzmantelmadonna wacht, 2005 eine neue Pfeifenorgel. Noch einmal verschoben werden mussten die Arbeiten am Kirchenvorplatz, als kurz vor dem Firmgottesdienst im Jahr 2015 festgestellt wurde, dass das Dach der Kirche undicht geworden war. Umso dankbarer zeigte sich Pfarrer Rainer Heller nun, dass mit Unterstützung des Bistums, der Wächtersbacher Gemeindemitglieder und der Stadt der Kirchenvorplatz nun doch neugestaltet wurde. Besonders erfreulich sei es, dass Architekt Ulrich Weisbecker aus Bad Orb das Vordach „nahezu eins zu eins“ nach den Plänen von Lothar Willius umgesetzt habe. Heller bezeichnete es als einen Glücksfall, dass diese noch aus den 1990er Jahren erhalten gewesen seien und dass Willius‘ Tochter sie der Kirchengemeinde zur Verfügung gestellt habe.

 „Wer sich einmal näher mit Sozial- und Siedlungsgeschichte beschäftigt, wird sehr schnell zu der Erkenntnis gelangen: Dorf- und Marktplätze waren seit jeher nicht nur das geographische Zentrum von Siedlungen, sie waren und sind stets deren sozialer und kultureller Mittelpunkt. Sie sind Orte der Begegnung und des Austauschs. Das gilt freilich auch für Kirchplätze“, stellte der Sprecher des Pfarrgemeinderates, Andreas Ungermann, fest. Angesichts der Veränderungen und Herausforderungen, mit denen sich auch die Kirchengemeinde in Wächtersbach konfrontiert sieht, sei es eine gute und richtige Entscheidung gewesen, die Arbeiten zum jetzigen Zeitpunkt anzugehen. „Jetzt konnten wir die Sanierung noch schultern. Das wird bei sinkender Zahl der Katholiken künftig sicher nicht einfacher“, bedauerte Ungermann und rief dazu auf: „Lassen wir den Kirchenvorplatz und das ganze Gebäudeensemble für unsere Gemeinde zum Ort der Begegnung mit Gott und den Menschen werden - zu einem Platz der Gemeinschaft, die essenzieller Bestandteil des Christseins ist.“ Dass der Platz, der mit seinem neuen Belag verkehrssicherer geworden ist, tatsächlich schon die Möglichkeit biete, Gemeinschaft zu leben, das zeigten das jährliche Pfarrfest im Sommer sowie der monatliche Kirchenkaffe, für den Michaele Wolf verantwortlich zeichnet. Sie hatte nun auch den Empfang nach der Kirchplatzsegnung vorbereitet, den rund 50 Wächtersbacher Katholiken nutzten, um miteinander ins Gespräch zu kommen.