Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Wächtersbach

 

Filialkirche Herz Jesu Schlierbach

 

Nikolaus-Bauer-Haus Wächtersbach


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„Denk-mal - Impulse und Gebete“ :


Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben - Joh 14,6

Eines der eindrücklichsten Symbole für unser Dasein ist das Bild vom Weg. Der Weg durchs Leben führt meist nicht in direkter Linie zum Ziel.

Was antworten Menschen, wenn sie nach dem Ziel ihres Lebens befragt werden?
Ich will vorankommen, etwas erreichen, Erfolg haben, glücklich sein?
Die amerikanische Schriftstellerin Bessie Andersson Stanley verfasste 1904 einen Wettbewerb: In höchstens 100 Wörtern sollte dargestellt werden, was Erfolg ist. Und das war das zusammengefasste Ergebnis:
Es hat derjenige Erfolg gehabt, der gut gelebt, oft gelacht und viel geliebt hat. Der sich das Vertrauen und die Achtung kluger Menschen verdiente und die Liebe kleiner Kinder. Der seinen Platz fand und seine Aufgabe erfüllte; der die Welt besser verließ als er sie vorfand, sei es durch schöne Blumen, die er züchtete, ein vollendetes Gedicht oder eine gerettete Seele. Es hat derjenige Erfolg gehabt, dem es nie an Dankbarkeit fehlte, der die Schönheit unserer Welt zu schätzen wusste und der nie versäumte, dies auszudrücken. Der in anderen immer nur das Beste suchte und von sich das Beste gab. Es hat derjenige Erfolg gehabt, dessen Leben eine Inspiration war und die Erinnerung an ihn ein Segen.

Man sieht: Nicht die Anhäufung von Gütern oder die berufliche Karriere steht für den Erfolg, sondern die Summe gelingender Beziehungen, die Spur von Freude und Dankbarkeit im Leben.  Erfolg als Erfülltheit. 

Ein Weg auf diese Art, ist ein Weg hinter Jesus her.


Heiliger Markus:

Gedenktag: 25. April

Der Heilige Markus ist der Verfasser des nach ihm benannten zweiten (chronologisch gesehen: des ersten) Evangeliums. Es wird vermutet, dass er der Sohn jener Maria ist, in deren Haus das letzte Abendmahl gehalten wurde.
Markus war ein vermutlich von Apostel Petrus zum Christentum bekehrter Jude, für den er auch Dolmetscherdienste leistete und der ihn vertraulich „mein Sohn“ nannte.
Um 44 n.Chr. war er der Begleiter von Paulus und Barnabas auf deren Missionsreise nach Antiochien und Kleinasien. Barnabas begleitete er um 50 n.Chr. auf dessen Reise nach Zypern.
Markus zog der Überlieferung nach um 65 n.Chr. nach Alexandria, gründete dort die Koptische Kirche. Als Bischof von Alexandria überfielen und töteten ihn christenfeindliche Einwohner.
Dargestellt wird Markus zumeist schreibend und mit einem geflügelten Löwe, der die Kraft der Auferstehung und Todesüberwindung symbolisiert.

Lesung   nach 1 Petr 5, 5b-7.10-11
Brüder, begegnet einander in Demut!
Denn Gott tritt den Stolzen entgegen, den Demütigen aber schenkt er seine Gnade.
Beugt euch in Demut unter der Hand Gottes, damit er euch erhöht, wenn die Zeit gekommen ist. Werft alle Sorgen auf ihn, denn er kümmert sich um euch.
Gott, der euch in Christus zur ewigen Herrlichkeit berufen hat, wird euch, die ihr kurze Zeit leiden müsst, wieder aufrichten, stärken, kräftigen und auf festen Grund stellen.
Sein ist die Macht in Ewigkeit  

Amen

Impuls: Der Heilige Markus, der von Apostel Petrus vertraulich „mein Sohn“ genannt wurde, kann uns gerade in der heutigen Krisenzeit ein guter Wegbegleiter sein:
All seine Talente und Kräfte setzt er ein, um in schwieriger Zeit den Glauben an Jesus Christus in die Welt zu tragen. Dabei geht er durch gewaltige Höhen und Tiefen.
Er begibt sich in Gefahr, gerät an seine Grenzen und in Konflikt mit seinem Weggefährten Paulus, der ihn auf seine zweite Missionsreise nicht mehr mitnimmt.
Unbeirrt tritt er weiter ein für seinen Glauben und seine Lebensaufgabe - voll Vertrauen auf den, der sein ganzes Herz eingenommen hatte.

Gebet:
Herr Jesus Christus, lass uns in diesen Wochen der Ungewissheit, der Angst und Sorge demütig auf dich und deinen Willen schauen.
Hilf uns, dein Zeichen und deinen Auftrag, die du uns mit dieser Krise gibst, zu erkennen und schenke uns den Mut, all unser Talent einzusetzen, um mit neuem Herz und neuer Erkenntnis neue Wege zu gehen.
Dir und deiner Schöpfung zur Ehre und in liebender Verbundenheit mit allen Menschen der Welt.


Amen

Heiliger Markus

Apostel Petrus spendet Trost in der Coronazeit                             


Der zweite Sonntag der Osterzeit im Jahr 2020. Der „Weiße Sonntag“,  an dem die Katholischen Kirchen hätten voll sein müssen von Besuchern, die mit vielen aufgeregten und gespannten Kindern dem Empfang der Erstkommunion entgegenfiebern. Monate der Vorbereitung, Vorfreude auf ein ganz besonderes Ereignis: Jesus ganz in und mit mir. Alle Verwandten, Freunde und Bekannten nehmen Anteil. Und dann: Verschlossene Kirchentüren, Stille, Leere.

Nein, stimmt nicht ganz. Vier Männer aus Wächtersbach kommen in der Frühe aus ihren Wohnungen. In dieser österlichen Zeit wollen sie kundtun, dass sie glauben, dass sie hoffen – gerade jetzt -, dass sie dankbar sind für die Erlösung der Menschheit. Und dass sie sich verbunden fühlen mit all den Kindern, die sich auf „ihr“ Fest gefreut hatten und nun möglicherweise enttäuscht zu Hause sitzen. Und sie singen – im Pfarrgarten der Evangelischen Kirche und auf dem Kirchvorplatz der Katholischen Kirche: „Panis Angelicus“  - Engelsbrot. Und die Stimmung hebt sich und die Vögel zwitschern mit.

Und schließlich  der Blick in die Tageslesung,  dem ersten Brief des Apostels Petrus (1Petr 1,3-9):
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns in seinem großen Erbarmen neu gezeugt zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, zu einem unzerstörbaren, makellosen und unvergänglichen Erbe, das im Himmel für euch aufbewahrt ist.
Gottes Kraft behütet euch durch den Glauben, damit ihr die Rettung erlangt, die am Ende der Zeit offenbart werden soll. Deshalb seid ihr voll Freude, wenn es für kurze Zeit jetzt sein muss, dass ihr durch mancherlei Prüfungen betrübt werdet. Dadurch soll sich eure Standfestigkeit im Glauben, die kostbarer ist als Gold, das im Feuer geprüft wurde und doch vergänglich ist, herausstellen – zu Lob, Herrlichkeit und Ehre bei der Offenbarung Jesu Christi. Ihn habt ihr nicht gesehen und dennoch liebt ihr ihn; ihr seht ihn auch jetzt nicht; aber ihr glaubt an ihn und jubelt in unaussprechlicher und von Herrlichkeit erfüllter Freude, da ihr das Ziel eures Glaubens empfangen werdet: eure Rettung.

Aah, wie gut!  Lebendige Hoffnung, durch Jesus Christus in uns und mit uns - neu geschaffen, unzerstörbar, unvergänglich, im Himmel für uns aufbewahrt!  Wir brauchen keine Angst haben, dass uns dieses ewige Ziel abhanden kommt, gerade auch dann nicht, wenn wir durch Zeiten der Prüfungen gehen.  „Denn ich bin gewiss: nichts kann uns scheiden von der Liebe Christi. Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten“ (Röm 9,38) – auch nicht eine Coronapandemie!  Halleluja!   Und nach dieser Prüfung werden wir – und das ist meine persönliche Hoffnung – erstarkt an Einsicht, Demut und Glaube  - feiern, gemeinsam, voll Freude – auch die Erste Heilige Kommunion im Jahr 2020 !


Eure Gemeindereferentin

Carola Plambeck  


Emmaus-Jünger

Emmaus

der Tisch des Wortes und des Sakramentes

(Sieger Köder)


In der Eucharistie sprechen wir vom reich gedeckten Tisch des Wortes und des Sakramentes
– in den Lesungen und im Abendmahl.
Die Emmausgeschichte bildet für die nachösterliche Gemeinde Jesu geradezu ein Vorbild dafür.
Denn angefangen von Mose und den Propheten erklärt der Auferstandene zwei Jüngern den Sinn der Heiligen Schrift.
Doch die Jünger sind zunächst blind für die Gegenwart Jesu.
Erst als sie zu glauben beginnen und der Glaube ihr Herz erreicht, erkennen sie in ihrer Mitte Jesus beim Brotbrechen.
Jetzt bekennen sie: „Brannte nicht unser Herz, als er auf dem Weg mit uns redete und uns die Schrift erschloss?“

Der Weg zur Erkenntnis Jesu heute ist kein anderer Weg als damals.
Erst dem Glaubenden und dem Liebenden erschließt sich die Nähe und die Freundschaft Jesu in seinem Wort und in seinem Liebesmahl.
Im Grunde ist jeder Mensch auf dem Weg nach Emmaus und hat die Hoffnung, dass sich jemand zugesellt, der ihm beisteht bei Enttäuschungen und Begriffsstutzigkeiten. In der Rückschau auf das eigene Leben kann man sich an so manche Momente erinnern, in denen beim Gespräch das „Herz aufging“. Plötzlich hatte man eine neue Ebene erreicht und bekam einen klaren Blick.


Ich will nicht bleiben am Grab mit meiner Angst, mit meinen Fragen, meiner Trauer.
Ich will sehen den gehobenen Stein, die gefalteten Tücher, das leere Grab.
Ich will fühlen die Hoffnung, die keimt, die Freude, die sich ausbreitet,
das Leben, das mich ergreift.
Ich will aufbrechen vom Grab, dem Auferstandenen begegnen,
den Lebenden finden und den Herrn verkünden.
(Marie-Luise Langwald)