Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Wächtersbach

 

Filialkirche Herz Jesu Schlierbach

 

Nikolaus-Bauer-Haus Wächtersbach


Seit kurzem ist das Pfarrzentrum der katholischen Kirchengemeinde wieder von seinem Baugerüst befreit. Am vergangenen Wochenende schloss die Roverrunde der Wächtersbacher Georgspfadfinder die Arbeiten an der Außenfassade ab.

Das Nikolaus-Bauer-Haus in Wächtersbach ist seit jeher der Ort vielfältiger Aktivitäten der Katholischen Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt. Neben den Unterrichtsstunden für Erstkommunion und Firmung, Sitzungen der Kirchengremien, Festen und Feiern finden sich dort auch die Gruppenräume der katholischen Pfadfinder vom Stamm St. Bonifatius. Und die waren schon länger der Meinung, das Haus habe eine ordentliche Frischzellenkur bitter nötig. Seit dem Bau des Pfarrzentrums Anfang der 80er Jahre hatte der Fassadenputz noch keinen Tropfen Farbe gesehen. An vielen Stellen hatten sich über die Jahre hinweg Risse gebildet. Auch die Fenster waren vor allem auf der Frontseite durch die hohe Sonneneinstrahlung stark beschädigt, das Holz aufgerissen.

Da der Kirchengemeinde zur Zeit wegen vieler anderer Baustellen die Mittel für eine professionelle Sanierung fehlen, nahmen sich die 20 Pfadfinder der Roverrunde dieses Problems an und schlugen Pfarrer Rainer Heller vor, in ehrenamtlicher Eigenleistung das Haus wieder auf Vordermann zu bringen. „Wir wussten, dass wir uns da viel vorgenommen hatten“, berichtet Roverleiter und Stammesvorstand Markus Leis (33), „Gerade an den Seiten gibt es viele große und teils schwer zugängliche Fassadenflächen und für eine fachgerechte Sanierung sind mehrere anstrengende Arbeitsschritte notwendig.“

Davon ließ sich die Gruppe aber nicht abschrecken und startete mit Beginn der Osterferien die Arbeiten an der Fassade. Zunächst musste das Pfarrzentrum mit mehreren Tonnen Gerüstmaterial versorgt werden, um alle Stellen des Hauses erreichen zu können. Danach begannen die Rover mit den Vorarbeiten. 8 Tage werkelten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 16 bis 22 Jahren von früh bis Sonnenuntergang, bevor überhaupt an den ersten Pinselstrich zu denken war. Die Rohre für Kletterpflanzen wurden demontiert, über 50 Risse im Putz geöffnet und ausgespritzt. Leonie Metzler (18) war im Team, das sich um die Fensterfront im Obergeschoss kümmerte: „Das Abschleifen der Fensterrahmen hat uns viele Nerven gekostet. Nach 2 Tagen hatten wir die Farbe zwar runter, aber wir wussten, dass wir alles noch 3 mal schleifen müssen, bis die Oberfläche wieder fein genug ist.“ Ein anderer Teil der Gruppe kümmerte sich tagelang nur um Abklebearbeiten und verbrauchte dabei über einen Kilometer Kreppband. Wieder andere reinigten mit Hochdruck alle Wandflächen und bereiteten mit Grundierung die Fassade Stück für Stück für ihren ersten Anstrich vor.

Nach Ostern war es dann endlich soweit. In der zweiten Ferienwoche bekam das Haus seinen neuen Anstrich. „Der tiefe Putz hat uns ganz schön zu schaffen gemacht. Die Farbe bis in die letzten Ritzen zu bekommen hat viel Kraft gekostet. Der zweite Anstrich ging dann zum Glück etwas leichter“, erzählt Michael Sgoff (21). Über 30 Eimer Farbe haben die Rover gebraucht, bis auch der letzte Fleck gestrichen war. Während auf der einen Seite die Wand ihre Farbe bekam, wurden an der Vorderseite die frisch geschliffenen Fensterrahmen imprägniert und in 5 Schichten neu lasiert, um für die nächsten Jahre widerstandsfähig gegen die Sonneneinstrahlung zu sein. Auch die Kletterrohre bekamen neuen Lack spendiert.

Die Versorgung mit Mittagessen und Kuchen übernahmen oft Eltern, um die Arbeiter bei Energie und Laune zu halten. Mittlerweile ist das Gerüst wieder abgebaut und das Nikolaus-Bauer-Haus erstrahlt in neuem Glanz. Ihre gesamten Osterferien und darüber hinaus noch viele Nachmittage haben die Pfadfinder geopfert, bis alle Arbeiten abgeschlossen waren. Doch viel Zeit zum Ausruhen bleibt den Rovern nicht. Anfang Juni fährt die Gruppe zum Evangelischen Kirchentag nach Stuttgart, um als Helfer die Betreuung von Veranstaltungsorten zu übernehmen. Auch das werden wieder lange Tage.

Weitere Informationen zur Arbeit der DPSG St. Bonifatius Wächtersbach sind unter http://www.stamm-bonifatius.de/ zu finden.

Der Stamm St. Bonifatius Wächtersbach ist mit seinen über 100 Mitgliedern Teil der DPSG im Bistum Fulda, in der über 1000 Pfadfinder in 21 Stämmen aktiv sind.
Die DPSG ist mit 95.000 Mitgliedern der größte katholische Pfadfinderverband in Deutschland. Sie ist Mitglied im Weltpfadfinderverband (WOSM), im Ring deutscher Pfadfinderverbände (RdP) und im Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ). In Der DPSG werden der Geist und die Traditionen der weltweiten Pfadfinderbewegung gelebt und erlebt. Die DPSG versteht sich als ein Verband, der den Mitgliedern die Möglichkeit gibt, mit Gleichaltrigen selbstverantwortlich und engagiert in Gruppen zusammen zu leben. Die Wölflinge (7 bis 10 Jahre) entdecken und gestalten ihren Alltag. Die Jungpfadfinder (10 bis 13 Jahre) erleben gemeinsam den Beginn der Jugend. Pfadfinder (13 bis 16 Jahre) wagen es, ihren eigenen Weg zu gehen. Rover (16 bis 20 Jahre) sind unterwegs, erkunden die Welt und packen Probleme an. Begleitet werden die Kinder und Jugendlichen durch erwachsene Leiterinnen und Leiter.


Autor:

Markus Leis

 

Gelebte Ökumene

Wächtersbacher Georgspfadfinder helfen auf dem ev. Kirchentag in Hamburg

Für die Pfadfinder des DPSG Stammes St. Bonifatius aus Wächtersbach sind sie schon zu einer festen Einrichtung geworden: Die Kirchentage und Katholikentage der beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland. Nach dem Mannheimer Katholikentag im letzten Jahr fand nun wieder der Deutsche Evangelische Kirchentag statt, der diesmal zu Gast in der Hansemetropole Hamburg war.

Dass der Kirchentag eine Veranstaltung der evangelischen Kirche ist, stört die katholischen Pfadfinder herzlich wenig. „Für uns ist es ein selbstverständliches Zeichen der Ökumene, auch beim evangelischen Kirchentag mit anzupacken“, erklärt Stammeskurat Daniel Stehling (35). „Um diese Großveranstaltungen stemmen zu können, müssen sich die Konfessionen gegenseitig unter die Arme greifen. Deshalb war für uns schon lange klar, dass wir auch dieses Jahr wieder beim Kirchentag als Helfer dabei sind.“

Nach den Kirchentagen in Bremen und Dresden, dem ökumenischen Kirchentag in München sowie dem Katholikentag in Mannheim ist dies nun schon das fünfte Jahr, in dem die Wächtersbacher Pfadfinder eine Helfergruppe stellen. Dass anderen zu helfen auch eine Menge Spaß machen kann, hat sich mittlerweile anscheinend herumgesprochen, und so wuchs die in den ersten Jahren noch kleine Gruppe auf mittlerweile stattliche 33 Personen, unterstützt von befreundeten Pfadfindern aus Fulda, Hünfeld und Witzenhausen.

Zu tun gab es für die Gruppe in diesem Jahr eine Menge. Am ersten Tag galt es, die Menschenmassen auf dem Jungfernstieg unter Kontrolle zu bringen, wo einer der vier großen Eröffnungsgottesdienste sowie der stimmungsvolle Abendsegen rund um die Binnenalster stattfand. Yannick Storck (18), einer der Helfer der Wächtersbacher Rovergruppe, erinnert sich gerne an die eindrucksvollen Bilder an diesem Abend: „Wenn sich 100.000 Menschen mit Kerzen um die Alster zum Segen versammeln, dann ist das schon ein besonderer Moment.“

Für die übrigen Tage wurde der Gruppe eine ganz verantwortungsvolle Aufgabe übertragen: Die Betreuung der Halle „B5“ auf dem Hamburger Messegelände, mit 7000 Plätzen die größte Veranstaltungshalle auf dem Kirchentag, in der zahlreiche Prominente aus Politik und Gesellschaft ein- und ausgingen. Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck waren dort auch Margot Käßmann, Eckart von Hirschhausen sowie Peer Steinbrück zu Gast. Dass es da auch immer wieder zu schwierigen Situationen kommt, ist vorprogrammiert. „Man hat mit vielen Problemen zu kämpfen: Verärgerte Menschen, die nicht in die überfüllte Halle dürfen, Demonstranten, die die Veranstaltungen stören, Leute, die die Fluchtwege blockieren“, berichtet Stammesvorstand Henning Janssen (25). „Zum Glück waren wir durch unsere Erfahrungen der letzten Helfereinsätze schon gut auf solche Situationen vorbereitet und wussten immer, wie wir zu reagieren hatten“, so Janssen weiter.

Nach dem letzten Programmpunkt am Samstagabend galt es, die 6000 Papphocker der Halle wieder auseinander zu nehmen und auf Paletten zu stapeln, so dass die Gruppe erst spät in der Nacht in ihre Quartierschule zurückkehren konnte. Viel Zeit zum Ausruhen gab es allerdings nicht: Um 4.45 Uhr ging es am Sonntagmorgen zum großen Abschlussgottesdienst im Hamburger Stadtpark. Gemeinsam mit 2000 weiteren Helfern war die Hauptaufgabe dort die Verteilung des Abendmahls an die 130.000 Besucher.

Für Joleen Kreisel (16) war es das erste Mal, Brot und Traubensaft in einem Gottesdienst zu verteilen: „Wir waren schon ein bisschen aufgeregt, schließlich will man ja auch alles richtig machen. Den Gottesdienstbesuchern das Abendmahl bringen zu dürfen war aber für uns alle auf jeden Fall eine schöne Erfahrung.“

Klar ist, dass die Pfadfinder auch im nächsten Jahr wieder im Einsatz sind. Dann geht es nach Regensburg zum 99. Deutschen Katholikentag. 

Weitere Infomationen zur Arbeit der DPSG St. Bonifatius Wächtersbach sind unter http://www.stamm-bonifatius.de/ zu finden.

Wer die Arbeit des Stammes unterstützen möchte, kann dies gerne tun: DPSG Wächtersbach, Kto 5 479 878 bei der VR Bank Wächtersbach (BLZ 506 616 39)

 
 

EfA - Essen für Alle

 

Krypta Mariä Himmelfahrt